Mission „Verbotene Stadt“

Non-Fiction | 2008

Ein Film von Friedrich Klütsch.

Wie bekehrt man den Kaiser von China? Im 17. Jahrhundert sind es Wissenschaft und Technologie aus Europa, mit denen jesuitische Missionare den Zugang zu den Palästen von Peking erreichen wollen. Der Kölner Adam Schall kommt dem gesteckten Ziel so nahe wie kein anderer. Als Astronom und Ingenieur wird er schließlich zum engsten Berater der Herrscher auf dem Drachenthron. Das ‚Unternehmen Christentum‘ scheint im Reich der Mitte kurz vor einem Durchbruch zu stehen.

Auf den Spuren des Johann Adam Schall von Bell (1592 – 1666) zeichnet die dramatisierte Dokumentation den Werdegang der China-Mission im 17. Jahrhundert nach. Bei seinem abenteuerlichen Weg in die Verbotene Stadt muss der Deutsche eine sechsmonatige Schiffspassage, die illegale Einreise auf das chinesische Festland, und schließlich eine Anklage als Landesverräter überstehen. Schall reformiert den chinesischen Kalender, baut Befestigungsanlagen und gießt sogar Kanonen für den Kaiser. Er errichtet eine Kirche in Peking. Seine erfolgreiche Arbeit als Berater des Kaisers macht die Verbreitung des Christentums in fast allen Provinzen des Reiches möglich. Und seine Mission wird sich trotz des Sturzes der Ming-Dynastie durch die Mandschuren behaupten.

„Niemand, alle Vizekönige und Fürsten eingeschlossen, hat größeren Einfluss auf den chinesischen Kaiser als Adam Schall. Er ist mit Abstand der berühmteste Europäer in China.“ Seine einzigartige Stellung am Hofe trägt dem Deutschen nicht nur Bewunderung ein. Kritik, Missgunst und offene Feindschaft gefährden den Erfolg der jesuitischen Annäherungsstrategie. Die größte Bedrohung für die europäischen Missionare kommt aber nicht von Gegenspielern aus der Verbotenen Stadt, sondern aus Rom.

‚Gebt ihnen, was ihnen fehlt. Und respektiert, was sie haben!‘ Die Maxime der ‚Akkommodation‘, die der Astronom des Kaisers und seine Mitstreiter praktizieren, verlangt die Anpassung der Mission an die vorgefundenen Verhältnisse. Aber das tolerante und pluralistische Konzept der Jesuiten hat mächtige Gegner innerhalb der Römischen Kurie. Der Ausgang des Streits entscheidet nicht nur über das Schicksal Schalls, sondern auch über den Fortbestand des Christentums in China.

CAST & CREDITS

Buch und Regie: Friedrich Klütsch
Kamera: Christof Oefelein, Oliver Sachs, Richard Koburg, David Lindinger Schnitt: Markus Wogrolly
Musik: Michael Pogo Kreiner
Sprecher: Gert Heidenreich, Hans Jürgen Stockerl, Beate Himmelstoß
Tonmischung: Thomas Kathriner
Computeranimation: Thomas Frei (Cast-Dresden)
Produktionsassistenz: Valentina Marboe, Marlies Wirthner
Produktionsleitung: Caroline Zichy
Herstellungsleitung: Alecsander Faroga
Producer: Golli Marboe
Produzent: Tellux-Film GmbH, Martin Choroba
Redaktion: Michaela Pilters (ZDF)

Eine Produktion von Tellux Film im Auftrag des ZDF

Technische Daten

Dokumentation, 45min
Sendedatum (Erstausstrahlung): am 27. Mai 2008 um 19:30 Uhr im ZDF