Joana und die Mächte der Finsternis
Non-Fiction | 2011
Wer Hexenverfolgung für ein mittelalterliches Phänomen hält, der irrt.
Mindestens 100.000 Frauen und Kinder wurden seit 1960 in Afrika wegen Hexerei getötet. Das sind mehr als im gesamten Mittelalter in Europa. Hexen, so der afrikanische Glaube, sind Schuld an Krankheiten, persönlichem Unglück, Aids, Epidemien und ökonomischem Misserfolg. Opfer der Hexenverfolgung sind fast immer Kinder und Frauen. Angeklagt von Nachbarn oder von der eigenen Familie. Sie werden stigmatisiert, misshandelt und verstoßen. Allein in Nigeria leben 5000 solcher „Hexenkinder“ auf der Straße.
Voodoo-Priester und neuerdings auch Pfingstkirchen bieten für viel Geld zweifelhafte Rituale, um die angeblichen Hexen von ihren unheilbringenden Kräften zu befreien. Es sind die gleichen Rituale, die auch Menschenhändler und Schlepper verwenden, um junge afrikanische Frauen zur Prostitution zu zwingen.
„Joana und die Mächte der Finsternis“ schildert die wahre Lebensgeschichte der Nigerianerin Joana, die diese Dinge selbst erlebt hat. Vom Vater und später vom Ehemann als Hexe beschuldigt, durchlief sie mehrere quälende Hexenaustreibungsrituale. Der Umzug mit ihrem ersten Ehemann nach Österreich sollte die erlösende Wendung in ihrem Leben bringen. Doch ihr Ehemann entpuppte sich als skrupelloser Menschenhändler…
Eine Dokumentation über eine beängstigende Entwicklung in der gegenwärtigen afrikanischen Gesellschaft und gleichzeitig eine filmische Reise in die Vergangenheit der jungen Nigerianerin Joana.
CAST & CREDITS
Buch und Regie: Andrea Morgenthaler
Kamera: Jan Kerhart
Kameraassistenz: Ole Fensky
Schnitt: Petra Scherer
Musik: Hans Kraus-Hübner
Mischung: Peter Riegel
Produktionsleitung: Marcus Boehnke, Johannes Schenk
Aufnahmeleitung: Jefferson Sackey
Ausführende Produzentin: Franziska An der Gassen
Produzenten: Martin Choroba, Golli Marboe
Redaktion (BR): Christel Hinrichsen
Eine Produktion von TELLUX FILM im Auftrag des BR
Technische Daten
Sendedatum: am 22.November 2011 um 23:25 Uhr im BR