Jesus heilt
Non-Fiction | 2011
Notaufnahme im Klinikum Nürnberg. Wenn hier ein Hubschrauber zur Landung ansetzt, ist vor wenigen Augenblicken ein Leben aus der Bahn geraten: Unfälle, Herzinfarkte, Schlaganfälle. Tausende von Patienten landen Jahr für Jahr in einem der größten Krankenhäuser Europas und alle verbindet die eine Hoffnung: möglichst schnell wieder gesund werden, die Klinik verlassen – ohne Schmerzen, Kummer und Angst.
Doch ein Krankenhaus ist keine Autowerkstatt. Herzen lassen sich nicht wie Motoren auswechseln. Gehirne kann man nicht mit einem neuen Relais wieder zum Laufen bringen. Oft genug stoßen die Ärzte an ihre Grenzen. High-Tech-Medizin kann nicht alle Probleme lösen. Schwestern und Pfleger haben im strengen Behandlungstakt der Gesundheitsreform gar keine Zeit, sich um die seelischen Nöte und Ängste von Hunderten von Patienten zu kümmern.
Die Dokumentation „Jesus heilt – wenn die Seele am Tropf hängt“ erzählt die Geschichten von drei sehr unterschiedlichen Patienten. Sie alle verbindet die Ohnmacht, die schwere Krankheiten mit sich bringen: Warum bin ich krank geworden, was will mir die Krankheit sagen, wie werde ich wieder gesund und wer gibt mir Halt in dieser Krise.
Christina Täffner hat seit ihrer Kindheit ein schweres Nierenleiden. Mit 38 Jahren wartet sie bereits auf ihr drittes Spendenorgan.
Ein Leben im Dialysetakt. Ihr Körper ist abhängig von einer hochtechnisierten Maschine, ohne die sie nicht mehr am Leben wäre. Halt aber findet sie in ihrem festen Glauben an Gott. Er soll ihr helfen, auch noch die dritte Transplantation zu überleben.
Hans-Joachim Meye landete auf der Intensivstation nach einem Herzinfarkt mit 55 Jahren. Ein Schock! Sein Credo hieß immer „Aktiv sein. Sport treiben. Hauptsache gesund!“ – Pulsierendes Leben in einem gesunden Körper. Für Gedanken an Krankheit, Sterben oder sogar Tod war da kein Platz. Doch Hans-Joachim Meye zieht Konsequenzen aus seiner Krankheit. Er wird den Chefsessel räumen, sein dickes Auto abgeben und wieder Marathon laufen.
Toni Weigert, 56 Jahre, musste sich im Schwimmbad plötzlich auf den Beckenrand legen. Hirnblutungen. Eine Welt brach zusammen. Als Vater von drei Söhnen, die alle mitten in der Ausbildung stecken, macht es sich Sorgen. Wie soll es weiter gehen? Wie werde ich schnell wieder ganz gesund.
Hilfe bietet in diesen Momenten das Team der katholischen und evangelischen Seelsorge des Klinikums Nürnberg. Täglich macht sich Agnes Meier auf den Weg: „Ich bin im Auftrag Jesu unterwegs. So würde ich es formulieren. Es ist für mich dieser Auftrag: geh und besuch die Menschen. Und das will ich tun. Ich will sie unterstützen, so dass sie es leichter und etwas besser haben. Das ist auch, was ich in den Evangelien erkenne. Dass Jesus eigentlich alles tut, damit es den Menschen besser geht.“
CAST & CREDITS
Buch und Regie: Volker Schmidt-Sondermann
Kamera: Götz Walter
Kameraassistenz: Ullrich Vollmer
Schnitt: René Biermann
Musik: Hans Kraus-Hübner
Mischung: Peter Riegel
Produktionsleitung: Andrea Haas-Blenske
Junior Producerin: Sarah Kübler
Produzent: Martin Choroba
Redaktionsassistenz (BR): Katharina Baumann
Redaktion (BR): Michael Mandlik
Eine Produktion von TELLUX Film für den BR
Erstausstrahlung am 12. Oktober 2011 um 20:15 bei BR