Die Volkshochschule
Non-Fiction | 2006
Erwachsenenbildung gibt es seit über 100 Jahren in Deutschland. Während des 2. Weltkrieges wurde diese unterbrochen. Nach Kriegsende im Frühjahr 1946, wurde die Volkshochschule unter Aufsicht der amerikanischen Besatzungsmacht neu gegründet. Anlässlich des 60-jährigen Bestehens zeigt die Dokumentation von Alexander Juri Linke die Entwicklung der Volkshochschule.
In dem Film äußern sich namhafte Persönlichkeiten, so auch die Präsidentin des Deutschen Volkshochschulverbandes, Frau Prof. Dr. Rita Süssmuth: „Wir müssen leider feststellen, dass wir unser Bildungspotenzial zum Teil brach liegen lassen.“ Bundespräsident Dr. Horst Köhler sagte: „Wir müssen ständig weiter lernen, dazu lernen und die Volkshochschulen spielen dabei eine ganz wichtige Rolle“.
Deutschlandweit gibt es 1.000 Volkhochschulen, in denen jährlich über 15 Mio. Unterrichtsstunden gehalten werden. 6 Mio. Menschen nutzen das Fort- und Weiterbildungsangebot. Nach heutiger Erkenntnis weiß man, dass erlerntes Schulwissen nach 20 Jahren überholt ist, berufliches Fachwissen sogar nach 5 Jahren und EDV-Wissen nach einem Jahr. Diese Dokumentation zeigt, dass das Motto der Volkshochschule „Lebenslanges Lernen“ keine Last, sondern eine Chance ist.
So erzählt Andreas Walter, dass für ihn die Volkshochschule Landshut ein neuer Start ins Leben war. Er holte dort seinen qualifizierten Hauptschulabschluss nach und bekam dadurch eine Lehrstelle.
Die Volkshochschule München Nord ermöglichte Max Watzinger, sein Hobby zum Beruf zu machen und das mit 53 Jahren. Er hält Kurse für die größte deutsche Fotoschule. Tom Wedel konnte an der Volkshochschule zwei Jahre journalistische Erfahrungen sammeln, dabei wurde der Grundstein für seinen beruflichen Werdegang gelegt.
Mejrema Ozturk besuchte in Ingolstadt einen „Mama lernt deutsch“ Kurs. Seitdem ist sie glücklich, denn, so sagt sie: „Ich kann jetzt verstehen, alleine einkaufen und zum Arzt gehen“.
Familie Peter aus Velburg in der Oberpfalz hat einen Deutschkurs für Spätaussiedler besucht. Sie kamen 1989 aus Polen ohne ein Wort Deutsch zu sprechen. Heute arbeiten sie als Hausmeisterehepaar an einer Grund- und Hauptschule.
CAST & CREDITS
Buch und Regie: Alexander J. Linke
Kamera: Wolfgang Feik
Kameraassistenz: Jannis Frick, Nico Raulwing
Schnitt: Stefan Frank
Tonmischung: Maik Siegle
Postproduktion: Michael Sänger Film
Sprecher: Detlev Kügow
Produktionskoordination: Sylvia Barotschek, Karin Klotz
Produktionsleitung: Alecsander Faroga
Producer: Golli Marboe
Produzent: Tellux-Film GmbH, Martin Choroba
Redaktion BR-alpha: Eva Maria Steimle
Leiter BR-alpha: Werner Reuß
Technische Daten
Dokumentation, 45 min.
Erstausstrahlung am 1. November 2006