Die Kirche der Queen

Non-Fiction | 2010

Eine dynamische Glaubensgemeinschaft: die Anglikaner

In wenigen Tagen wird Papst Benedikt im schottischen Edingburgh mit Queen Elizabeth II. zusammentreffen. Benedikts Vorgänger Johannes Paul II. war 1982 als erster Papst seit 450 Jahren nach Großbritannien gereist. Der Aufenthalt war jedoch keine Staatsvisite, sondern galt als Seelsorge-Besuch. Nun besucht Benedikt XVI. die anglikanische Kirche in England, deren westliches Oberhaupt die englische Königin ist.

Bis heute gibt es Spannungen zwischen der anglikanischen und der katholischen Kirche, die speziell in Nordirland zu Auseinandersetzungen mit vielen Toten und einer explosiven Stimmung führen. Nachdem jüngst eine katholisches Übertrittsangebot für Anglikaner für Irritationen zwischen den beiden christlichen Kirchen gesorgt hat, wird der Papst mit Spannung erwartet. Der Vatikan hatte neue Regeln für Konvertiten aufgestellt, die sich wegen der Priesterweihe von Frauen und der zunehmend liberalen Haltung zur Homosexualität von ihrer Mutterkirche abgewendet haben.

Barry Thomson fragt in seinem „Stationen“-Film wenige Tage vor dem Besuch Benedikts, ob die Anglikaner in England Vorbild für einen moderneren und fortschrittlicheren Katholizismus sind. Wie stehen die Anglikaner zum Papst? Welche Gemeinsamkeiten gibt es? Wäre gar eine Fusion der beiden Kirchen denkbar?

Seit ihrer Entstehung im 16. Jahrhundert hat die anglikanische Kirche den Status einer Staatskirche, wobei der Erzbischof von Canterbury als kirchliches Oberhaupt gilt. Theologisch trennt beide Kirchen nicht viel, allerdings erkennen die Anglikaner die Sonderstellung des Papstes nicht an. Auch können Priester und Bischöfe verheiratet sein und seit 1993 auch Frauen zum Priester geweiht werden. Die meisten Briten, ca. 25 Millionen Gläubige in England, auf den Kanalinseln und der Isle of Man bekennen sich zur „Church of England“. Die Katholiken dagegen sind hier in der Minderheit – in England und Wales leben etwa 4,2 Millionen Katholiken.

CAST & CREDITS

Buch und Regie: Barry Thomson
Kamera: Stefan Linn
Kameraassistenz: Rene Liebig
Schnitt: Petra Scherer
Sprachaufnahme und Tonmischung: Maik Siegle, Peter Riegel (Mars 13) Produktionsassistenz: Amelie Menger, Anna Kosmanek
Produktionsleitung: Marcus Boehnke
Filmgeschäftsführung: Martina Vogelmeier
Herstellungsleitung: Alecsander Faroga
Producer: Claudia Jünger
Produzent: Martin Choroba
Redaktion: Michael Mandlik (BR) , Julia Roth (BR)

TECHNISCHE DATEN

Dokumentation, 45 min.
Sendedatum: am 8. September 2010 um 19:00 im BR