Paulus in Rom

Zum 2000. Geburtstag des Apostels Paulus hat Papst Benedikt XVI. ein Paulusjahr ausgerufen, das er am 28. Juni gemeinsam mit Patriarch Bartholomäus I. von Konstantinopel in Rom eröffnen wird.

Paulus, der als römischer Bürger in Kleinasien (der heutigen Türkei) geboren wurde, hat auf seinen Missionsreisen über 30.000 Kilometer zurückgelegt. Erst am Ende seines Lebens gelangte er nach Rom. Er kam als Gefangener in die damals größte und mächtigste Stadt der Welt, konnte aber über zwei Jahre lang im Verborgenen die Lehre Christi verkünden. Nirgendwo sonst finden sich mehr Hinweise auf sein Leben und Wirken: Orte an denen er vermutlich gelebt und gelehrt hat, der Kerker, in dem er zusammen mit Petrus eingesperrt gewesen sein soll, die Stelle an der er hingerichtet wurde und schließlich sein Grab, das kürzlich unter der Basilika St. Paul vor den Mauern wiederentdeckt wurde.

Im Rom der Gegenwart treffen Menschen aufeinander, die auf unterschiedliche Weise mit Paulus verbunden sind und versuchen, in seinem Geist zu leben: Der Prior des Benediktinerklosters St. Paul vor den Mauern, das kürzlich als internationale Gebetsgemeinschaft am Grab des „Apostels der Völker“ neu organisiert worden ist. Der Pfarrer der deutschsprachigen evangelischen Gemeinde in Rom, der jeden Tag einer erdrückenden Übermacht an Katholiken gegenüber steht. Der oberste Benediktinermönch Notker Wolf, der glaubt, dass im Leben des Paulus der Schlüssel zu einer neuen Form von Mission liegt. Und der Erzpriester der orthodoxen Gemeinde Ostia, der Paulus als Apostel der Ökumene sieht, der vom griechischen Osten her kommend die Brücke zum lateinischen Westen geschlagen hat.

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