Die Konterrevolution

Non-Fiction | 2011

Deutschland 1920. der Erste Weltkrieg ist verloren. Der Versailler Friedensvertrag verpflichtet es, seine Armee, die Reichswehr, auf 100 000 Mann zu verkleinern und die sogenannten Freikorps, schwerbewaffnete Verbände aus Freiwilligen, entwurzelten Offizieren, Studenten und Kriegsteilnehmern aufzulösen. Die SPD-geführte Regierung erfüllt diese Beddingeung nur schweren Herzens, konnte sie doch mit diesen Verbänden eine Radikalisierung der Revolution vom 9. November 1918 blutig ersticken.

Doch die Freikorps wollen sich nicht auflösen. Maßgebliche Kreise aus Wirtschaft und Militärführung schließen sich in der Nationalen Vereinigung zusammen und planen den Staatsstreich. Darunter der Generallandschaftsdirektor und Aufsichtsrat der Deutschen Bank, Wolfgang Kapp, der höchste kommandierende General Walther, Freiherr von Lüttwitz und der Verantwortliche für die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, Hauptmann Pabst. General Ludendorff, einst Chef der Obersten Heeresleitung im Weltkrieg, zieht über seine Mittelsmänner Pabst und Oberst Bauer die Fäden im Hintergrund.

Als die Regierung die Auflösung der Brigade Ehrhardt, dem schlagfertigsten Freikorps durchsetzen will, widersetzt sich General Lüttwitz und setzt die Truppe gegen die Regierung in Berlin in Marsch. Die sucht Schutz beim Chef des Truppenamtes General Seeckt. Doch der verweigert den Gehorsam mit dem berühmten Ausspruch: „Truppe schießt nicht auf Truppe!“ Die Regierung muss fliehen, erst nach Dresden, dann nach Stuttgart. Große Teile der Armee schließen sich den Putschisten an, die sich jedoch auch uneins sind: Hauptmann Pabst hält das Unternehmen für verfrüht und kneift. Erst als der Putsch Erfolg verspricht, kehrt er nach Berlin zurück. Ein Generalstreik der Arbeiter im ganzen Land, dem sich auch die Angestellten, ja sogar Beamte anschließen, macht die Putschisten handlungsunfähig. Nach fünf Tagen geben sie auf und rücken ab. Die Regierung kehrt in die Hauptstadt zurück und bekämpft die, die sie gerettet haben: die Arbeiter, die nun radikale Forderungen stellen. Die zum Teil gleichen Truppen, die auch geputscht haben, dürfen nun die Arbeiter massakrieren. Die Schuldigen des Putsches werden, bis auf eine Ausnahme, nicht belangt.

Der Anführer der Brigade Ehrhardt gründet die Geheimorganisation OC und lässt mit ihr missliebige Politiker ermorden. Erstes Opfer ist Finanzminister Erzberger. Harry Graf Kessler, Förderer der Künste und entschiedener Demokrat, versteht die Welt nicht mehr.

Hier in der Mediathek ansehen

Cast & Credits

Cast

Friedrich Ebert: Jürgen Tarrach
Walther Freiherr von Lüttwitz: Hans-Michael Rehberg
Matthias Erzberger: Hans Hohlbein
Waldemar Pabst: Michael Rotschopf
Erich Ludendorff: Christian Hoening
Wolfgang Kapp: Erich P. Caspar
Korvettenkapitän Erhardt: Michael Roll
Gustav Noske: Torsten Münchow
Tilla Durieux: Marion Mitterhammer

Stab

Drehbuch: Klaus Gietinger, Bernd Fischerauer
Regie: Bernd Fischerauer
Regieassistenz: Mathias Schnelting, Carola Speiser
Schnitt: Uschi Erber
Ausstatter: Rudi Czettel
Kostüm: Thomas Oláh
Kostümassistenz: Barbara Haegele, Gina Krauss, Birgit Hofbauer
Garderobe: Nora Kühnel Bates, Jean-Ding Lee
Requisite: Vladimir Skrdlik, Wolfgang Stadler, Günther Gutermann
Militärische Fachberatung: Wolfram Boehnke
Maske: Gerhard Nemetz, Renate Bauer, Udo Riemer
Kamera: Markus Fraunholz
Kameraassistenz: Julia Kronseder
Ton: Quirin Böhm
Tonassistenz: Ralph Jansen
Licht: Christoph Loeckle, Christoph Steil, Volker Langholz, Michael Hinze
Sounddesign, Visuelle Effekte: Martin Löcker, Günther Mitterhuber (Aikon Media&Technology) Casting: Julia Schweizer, Antje Mews (Filmissimo)
Musik: Hannes M. Schalle
Aufnahmeleitung: Daniel Funke, Stefanie Aschenbrenner, Doris Zechner, Florian Kroiss Produktionsleitung: Dieter Limbek
Produktionskoordination: Helene M. Limbek
Produktionsassistenz: Sophia Gaensle
Filmgeschäftsführung: Martina Vogelmeier
Controlling: Alecsander Faroga
Produzenten: Martin Choroba, Golli Marboe,
Hauptabteilungsleitung: Werner Reuß (BR-alpha)
Herstellungsleitung: Michael Gabler (BR-alpha)

Technische Daten

Dokuspiel, 90 min.
Erstausstrahlung am 20. Mai 2011 bei BR-alpha